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Was tun gegen Liebeskummer? Tipps für Herz & Kopf

Es fühlt sich an, als würde dir jemand den Boden unter den Füßen wegziehen. Plötzlich ist da diese Leere, wo vorher noch Nähe, Sicherheit und Liebe waren. Liebeskummer ist kein harmloses Gefühl – er trifft tief. Im Herz, im Bauch, im Kopf. Und manchmal auch körperlich.

Warum? Weil Liebe keine bloße Emotion ist. Sie ist ein neurobiologischer Ausnahmezustand. Wenn sich eine Beziehung auflöst, bricht nicht nur das Herz – auch das Gehirn reagiert: Es verliert seine tägliche Dosis Dopamin, Serotonin und Oxytocin. Die Folge? Entzugsähnliche Symptome, Stressreaktionen, innere Unruhe, Schmerz. Es ist nicht nur „in deinem Kopf“. Dein Körper leidet mit. Und genau deshalb brauchst du Verständnis – und gute Wege, da durchzukommen.

Was passiert im Körper bei Liebeskummer?

Der Satz „Ich fühle mich, als hätte ich eine Grippe“ kommt beim Liebeskummer nicht von ungefähr. Der Körper reagiert nämlich ganz real auf den emotionalen Verlust – wie auf eine akute Krise.

Wenn wir verliebt sind, schüttet das Gehirn große Mengen Dopamin und Oxytocin aus – echte Glückshormone. Diese sorgen für das Gefühl von Nähe, Geborgenheit, Euphorie. Doch nach einer Trennung bricht diese Hormonquelle abrupt weg. Für dein Gehirn fühlt sich das wie ein Drogenentzug an. Deshalb sind Symptome wie Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit oder sogar Übelkeit keine Einbildung, sondern biologische Realität.

Auch Stresshormone wie Cortisol steigen. Sie können den Blutdruck erhöhen, das Immunsystem schwächen und langfristig sogar körperliche Beschwerden verursachen – vom Kloß im Hals bis zu Magenproblemen. In seltenen Fällen sprechen Mediziner sogar vom sogenannten Broken Heart Syndrome: Eine akute, stressbedingte Herzmuskelschwäche, ausgelöst durch emotionalen Schock. Besonders betroffen sind sensible Menschen – unabhängig vom Alter.

Häufige körperliche Symptome bei Liebeskummer

SymptomBeschreibung
SchlaflosigkeitGedankenkarussell verhindert Entspannung
AppetitverlustStress dämpft Hungergefühl
Übelkeit & BauchwehNervensystem reagiert auf emotionale Belastung
Engegefühl in der BrustFolge von Stresshormonen und Trauer
Zittern, HerzrasenAkute Angstreaktionen bei Trennungsschmerz

Unterschiede gibt es oft zwischen Männern und Frauen: Während Frauen eher weinen und aktiv nach Trost suchen, neigen Männer häufiger dazu, den Schmerz zu verdrängen – was auf Dauer nicht besser ist. Wichtig ist: Dein Körper spricht mit dir. Hör hin.

Gibt es Phasen beim Liebeskummer – und wie lange dauert das?

Auch wenn jeder Mensch anders trauert, lässt sich Liebeskummer in grobe Phasen einteilen. Sie verlaufen nicht immer linear – aber sie geben Orientierung.

Phase 1: Schock und Verleugnung
„Das kann nicht sein. Das ist nur eine Pause.“ In dieser ersten Phase realisiert man oft noch nicht, dass die Beziehung wirklich vorbei ist. Gefühle schwanken zwischen Hoffnung und Verdrängung.

Phase 2: Schmerz und Trauer
Hier wird das Aus real. Die Trennung kommt emotional an. Der Alltag fühlt sich schwer an, die Laune schwankt, und das Gedankenkarussell dreht sich unaufhörlich. Die berühmte „Phase 3“ ist besonders intensiv: Wut, Tränen, Rückzug – alles ist erlaubt, solange es nicht destruktiv wird.

Phase 3: Wut und Neuorientierung
Langsam kommt Bewegung rein. Vielleicht sogar Wut auf den Expartner – oder auf sich selbst. In dieser Phase kann viel Energie entstehen, die du konstruktiv nutzen kannst.

Phase 4: Akzeptanz und Neubeginn
Es tut nicht mehr bei jedem Gedanken weh. Die Realität ist angekommen, und der Blick richtet sich wieder nach vorn. Die Hoffnung kehrt zurück – auch wenn du es anfangs kaum für möglich gehalten hättest.

Wie lange dauert das alles? Leider gibt es keine pauschale Antwort. Manchen reichen Wochen, andere brauchen Monate. Entscheidend ist nicht die Zeit – sondern wie du sie nutzt.

Was hilft akut gegen den Schmerz?

Wenn der Liebeskummer noch frisch ist, braucht es keine tiefen Lebensweisheiten – sondern konkrete Hilfe. Denn in den ersten Tagen nach einer Trennung sind viele einfach nur damit beschäftigt, zu funktionieren. Deshalb hier sieben einfache, aber wirksame Erste-Hilfe-Tipps:

7 SOS-Tipps für die ersten Tage nach der Trennung

  1. Raus aus dem Kopf – rein in den Körper: Ein Spaziergang, eine kalte Dusche, eine Runde joggen. Alles, was dich aus der Gedankenschleife reißt, hilft.
  2. Schreib dir alles von der Seele: Ob Tagebuch oder Notiz-App – Gedanken rauszulassen entlastet.
  3. Sprich mit jemandem, dem du vertraust: Freunde oder Familie können Halt geben, selbst wenn sie keine perfekten Ratschläge haben.
  4. Leg dein Handy bewusst weg: Kein Social-Media-Stalking, keine impulsiven Nachrichten an den oder die Ex.
  5. Erlaub dir zu weinen: Tränen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern Selbstregulation.
  6. Kleine Rituale schaffen Struktur: Aufstehen, duschen, essen – klingt banal, hilft aber, wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen.
  7. Akzeptier deine Gefühle: Nichts ist „falsch“ – weder Wut noch Hoffnung noch Sehnsucht. Alles darf da sein.

Wichtig: Was du in dieser Phase nicht brauchst, sind Vorwürfe („Warum heulst du immer noch?“) oder kluge Sprüche („Andere Mütter haben auch schöne Söhne“). Die Zeit für Humor und Perspektivwechsel kommt – aber nicht sofort.

Wie lässt sich Liebeskummer überwinden – langfristig?

Wenn der erste Schmerz etwas abgeklungen ist, geht es darum, sich langsam wieder zu stabilisieren – emotional, sozial und körperlich. Das braucht Zeit, Geduld und manchmal auch ein bisschen Mut.

Zunächst hilft Struktur. Steh auf, auch wenn du nicht willst. Iss regelmäßig, auch wenn dir der Appetit fehlt. Geh raus, auch wenn das Bett verlockender ist. Dein Alltag wird zu einem sicheren Rahmen, in dem du dich wieder fangen kannst.

Wichtig ist auch: Unterdrück deine Gefühle nicht. Wer immer nur stark tut, riskiert, dass sich der Liebeskummer im Körper festsetzt – als ständiger Kloß im Hals, als dumpfer Druck im Magen. Stattdessen: Sprich drüber. Schreib es auf, mal etwas – oder schrei es in ein Kissen.

Was dir sonst langfristig helfen kann:

  • Tagebuch schreiben – zur Selbstklärung
  • Ein neues Hobby beginnen – bringt Abwechslung und Erfolgserlebnisse
  • Wohlfühl-Routinen etablieren – wie Tee trinken, Kerzen anzünden, Musik hören
  • Schrittweise Abstand schaffen – z. B. alte Fotos wegräumen, digitale Kontakte löschen

Wann ist professionelle Hilfe sinnvoll?

Manchmal reicht es nicht mehr, sich abzulenken oder ein Gespräch mit Freundinnen zu führen. Es gibt Momente, in denen Liebeskummer tiefer geht. Wenn du wochenlang kaum noch schlafen kannst, deine Laune im Keller bleibt und du dich sozial komplett zurückziehst, kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Woran du erkennst, dass du nicht allein bleiben solltest:

  • Du wachst mit Panik auf oder hast körperliche Beschwerden wie Atemnot oder Herzrasen.
  • Du denkst ständig daran, dass „nichts mehr einen Sinn“ ergibt.
  • Du hast das Gefühl, im Schmerz festzustecken – ohne jede Perspektive.

In solchen Fällen kann eine Gesprächstherapie oder psychologische Beratung eine wertvolle Stütze sein. Sie hilft dir, den Kummer und die Angst besser zu verarbeiten, die eigenen Gedanken zu sortieren und neue Wege zu finden.

Es ist kein Zeichen von Schwäche, Hilfe anzunehmen – sondern von Selbstfürsorge. Manchmal reicht schon ein Gespräch, um aus der inneren Starre auszubrechen.

Was bedeutet Loslassen wirklich – und wie geht das?

Loslassen klingt so leicht – und fühlt sich gleichzeitig wie der schwerste Schritt an. Denn der Mensch, der einmal alles für dich war, soll jetzt plötzlich „nur noch Vergangenheit“ sein? Schwer vorstellbar.

Doch emotionales Loslassen ist nicht gleich Vergessen. Es bedeutet, auf Abstand zu gehen – innerlich wie äußerlich. Kein ständiges Überprüfen, ob der oder die Ex eine neue Story gepostet hat. Keine nächtlichen Nachrichten. Kein „Nur mal kurz nachfragen, wie’s dir geht“.

Der Kontaktabbruch ist wie ein Entzug. Liebe wirkt auf das Gehirn wie eine Droge – der Verlust fühlt sich an wie ein kalter Entzug. Jeder Blick aufs alte Foto, jeder kleine Rückfall, füttert die alte Sehnsucht. Deshalb braucht es eine klare Grenze.

Und ja: Manchmal bedeutet Loslassen auch, das Bild vom idealisierten Expartner infrage zu stellen. Niemand ist perfekt. Auch dein Ex-Partner nicht. Schreib dir auf, was nicht gut war. Was dich verletzt hat, und was dir gefehlt hat. Das hilft, emotional wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Wie kann man nach Liebeskummer wieder vertrauen lernen?

Wer einmal verletzt wurde, hat oft Angst, sich wieder zu öffnen. Die Wunde ist noch frisch, die Enttäuschung tief. Und der Satz „Ich vertraue niemandem mehr“ scheint der einzige Schutz zu sein.

Doch: Nicht jeder Mensch ist gleich. Auch wenn es sich gerade so anfühlt. Die nächste Beziehung wird nicht die gleiche sein wie die letzte – und du bist nicht mehr dieselbe Person.

Vertrauen lernen beginnt bei dir selbst. Wenn du dir zutraust, wieder zu lieben, wird es auch leichter, anderen zu vertrauen. Das bedeutet nicht, naiv zu sein. Sondern offen, ehrlich und realistisch. Wer neu datet, sollte sich nicht unter Druck setzen. Du musst nicht gleich wieder auf Wolke sieben schweben – es reicht, wieder neugierig zu sein.

Welche Dinge tun wirklich gut in dieser Phase?

Liebeskummer macht das Leben grau – deshalb ist alles willkommen, was wieder Farbe reinbringt. Es müssen keine großen Gesten sein. Manchmal reichen schon kleine Dinge, die deine Seele streicheln.

5 Dinge, die deinem Herz jetzt guttun

  1. Ein Wellness-Wochenende – allein oder mit Freund:innen. Rauskommen hilft.
  2. Ein Kurzurlaub – Tapetenwechsel bringt neue Perspektiven.
  3. Gute Musik – die dich aufbaut statt runterzieht. Playlist-Tipp: „Herz heilt langsam“.
  4. Schokolade – ja, wirklich! Kakao steigert Glückshormone wie Dopamin.
  5. Naturzeit – Spaziergänge im Grünen senken nachweislich Stresslevel und Trauergefühle.

Auch kreative Ausdrucksformen helfen vielen: Malen, Schreiben, Basteln. Es geht nicht darum, etwas „Tolles“ zu erschaffen. Sondern darum, dich selbst wieder zu spüren – und dem Schmerz einen Rahmen zu geben.

Was solltest du lieber nicht tun?

Manche Strategien wirken im ersten Moment tröstlich – führen aber langfristig in die falsche Richtung. Wenn du dich dabei ertappst, dich selbst zu belügen („Wir schreiben ja noch, vielleicht wird es doch wieder…“), ist es Zeit für einen ehrlichen Reality-Check.

Was du lieber sein lassen solltest:

  • Eine neue Beziehung als Ablenkung starten. Wer sich nur neu bindet, um den alten Schmerz nicht fühlen zu müssen, nimmt ihn einfach mit.
  • Auf Nachrichten vom Ex hoffen. Jeder neue Kontakt reißt Wunden auf. Klarheit ist besser als ein ewiges Hin und Her.
  • Social-Media-Vergleiche. Filterwelten machen alles nur schlimmer. Du siehst nur, was du sehen willst – und das verzerrt die Realität.
  • Dich in Alkohol oder Arbeit flüchten. Verdrängung verlängert den Schmerz – sie beseitigt ihn nicht.

Liebeskummer braucht ehrliche, liebevolle Strategien. Und manchmal auch eine Portion Mut, bestimmte Dinge konsequent zu beenden.

Fazit: Was bleibt – und was kommt noch?

Am Ende bleibt eine Erfahrung. Eine, die weh tut und die dich vielleicht verändert. Die dir vielleicht auch zeigt, wie verletzlich du bist – und wie stark. Denn: Liebeskummer inklusive dem damit einhergehenden Schmerz ist ein Lebensabschnitt, nicht das Leben selbst.

Mit der Zeit wirst du zurückblicken und nicht nur den Schmerz sehen, sondern auch das, was du daraus mitgenommen hast: mehr Klarheit, mehr Selbstrespekt, vielleicht sogar ein neues Gefühl für Liebe.

Die gute Nachricht ist: Niemand bleibt ewig in dieser Phase. Die Gefühle verändern sich. Die Wunden heilen. Und früher oder später wirst du dich wieder gut fühlen – und dich auf neue Erlebnisse und neue Bekanntschaften in deinem Leben freuen.

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